Der Sinn des Lebens
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Bisher hab´ich ihn nicht gefunden,
den Sinn des Lebens, wie es so heißt -
Erwartungen, die sind geschwunden,
der Lebensfreude viel von einst.
Gefühle beginnen abzustumpfen,
oft fühle ich mich hohl und leer -
dem Dasein wieder aufzutrumpfen,
fällt mir häufig doch sehr schwer.
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Kälte gibt´s nicht nur im Winter,
allein hat man kaum eine Wahl -
wir alle stehen doch dahinter,
den meisten ist das jedoch egal.
Wir hätten die Macht, die Welt zu ändern,
ein wenig Gemeinsamkeit genügt oft schon -
doch wagen wir nicht über den Rändern,
von unseren Tellern den Blick zu tun!
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Zuviel ist man mit sich selbst beschäftigt,
freut sich über jedes gefundene Korn -
dieser Fund dann noch mehr bekräftigt,
weiter zu suchen in stillem Zorn.
Doch nur ein paar Schritte steht der Sack,
angefüllt mit vollem Leben -
blind picken wir rum, doch Tag für Tag,
und bräuchten nur den Kopf zu heben!
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Der Staat, er steuert unser Denken,
geduckt wird sich vor der Obrigkeit -
noch tiefer sich unsere Köpfe senken,
so kommt es zu keiner Einigkeit.
Endlich mal Einhalt zu gebieten,
den trögen Oberen zeigen das Lot -
die Uneinigkeit wird es verbieten,
der Widerstand ist so ohne Brot!
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So werden weiter viel Hunger leiden,
in Sinnlosigkeit ihre Arbeit tun -
bereitwillig lassen sie sich ausweiden,
man ist nicht geboren zum Heldentum.
Für Rebellen ist hier kein Platz,
die Rebellion war im Altertum -
vorsichtig wägt man jeden Satz,
und ist völlig opportun!
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Keiner sagt die eigene Meinung,
und vertritt sie vehement -
für die totale Gleichschaltung,
sorgt schon das Establishment!
Wir haben nur zu funktionieren,
fordert laut der Funktionär -
so kann er nach Gusto delegieren,
und füllt seinen Beutel immer mehr!
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Genmanipulation wird neu gewichtet,
für alle sei sie doch ein Segen -
daß wird uns laufend eingetrichtert,
Labore sagen anderes hingegen!
Doch diese Rufe sind sehr leise,
weil die Wirtschaft sie überbrüllt -
Amerika in großzügiger Weise,
uns mit Generzeugnissen zumüllt!
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Durch Verschweigen dumm gehalten,
werden wir doch allesamt -
die da oben können walten,
arbeiten dafür Hand in Hand.
Informationen lückenhaft,
über den Äther weiter gegeben -
Transaktionen in finsterster Nacht,
bereichern der Politiker Leben.
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Und wir bilden diese Herden,
heftig nur voran getrieben -
um gemolken dann zu werden,
doch es gibt noch keinen Frieden!
Denn am Ende dieser Strecke,
stehen diese hohen Wachten -
eng getrieben auf dem Flecke,
werden sie uns auch noch schlachten!
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(Elisabeth Rosing)