Der Kobold

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Immer wieder bricht er hervor,

der Kobold, er sitzt in meinem Nacken -

dann schieße ich oft ein Eigentor,

der Kobold, er läßt sich dann nicht packen.

Er raunt mir dann lustige Streiche zu,

sagt Witze, worüber die Leute lachen -

ich schwebe und bin vergnügt im Nu,

das Schreiben gehört zu den einfachen Sachen.

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Er schenkt mir seine lachenden Augen,

die blicken neugierig und sehr keck -

Humor hängt herum in großen Trauben,

auch wenn ich liege im größten Dreck.

Er zieht weg von der Seele die Last,

hilft mir bei unüberwindlichen Hürden -

es ist so, als fliege ich fast,

federleicht sind nun alle Bürden.

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Er bestimmt der Themen Richtung,

wie er diktiert und souffliert -

aus seinem Munde kommt die Dichtung,

dafür ist er prädestiniert!

Dann bin ich glücklich unumwunden,

es kommen keine Wolken vorbei -

die Phantasie wird nicht bezwungen,

dann fühle ich mich vogelfrei!!

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       (Elisabeth Rosing)